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Welche kulturspezifischen Ausdrücke sollte man beim Lernen von Chinesisch beachten

Essentieller Wortschatz für Anfänger im Chinesischen – Niveau A1: Welche kulturspezifischen Ausdrücke sollte man beim Lernen von Chinesisch beachten

Beim Erlernen der chinesischen Sprache sollte man nicht nur auf Vokabular und Grammatik achten, sondern auch kulturspezifische Ausdrücke und Konzepte berücksichtigen, da diese tief in der chinesischen Kultur und Denkweise verwurzelt sind. Hier sind einige wichtige Aspekte:

1. Höflichkeit und indirekte Kommunikation

  • Die chinesische Sprache ist stark von Höflichkeitsformen geprägt. Begriffe wie „谢谢“ (xièxiè, Danke) oder „不好意思“ (bù hǎo yìsi, Es tut mir leid/Entschuldigung) werden häufig verwendet, um Respekt und Bescheidenheit auszudrücken.
  • Indirekte Kommunikation ist typisch in China. Man vermeidet oft direkte Ablehnungen oder Kritik, um das Gesicht des Gegenübers zu wahren. Statt „Nein“ zu sagen, wird oft ein ausweichender Ausdruck wie „再看看吧“ (zài kànkan ba, Lass uns später nochmal schauen) verwendet.

2. Bedeutung von „Gesicht“ (面子, miànzi)

  • Das Konzept des „Gesichts“ spielt eine zentrale Rolle in der chinesischen Kultur. Es beschreibt den Ruf oder das Ansehen einer Person. Ausdrücke wie „给面子“ (gěi miànzi, jemandem Gesicht geben) oder „丢面子“ (diū miànzi, Gesicht verlieren) sind wichtig zu verstehen.

3. Redewendungen und Sprichwörter (成语, chéngyǔ)

  • Chinesische Redewendungen sind oft sehr bildhaft und haben historische oder literarische Ursprünge. Zum Beispiel:
    • „画蛇添足“ (huà shé tiān zú): Wörtlich „Einer Schlange Beine malen“, was bedeutet, etwas Unnötiges hinzuzufügen.
    • „塞翁失马“ (sài wēng shī mǎ): „Der alte Mann an der Grenze verliert sein Pferd“, was darauf hinweist, dass ein Unglück sich als Glück erweisen kann.

4. Zahlen und ihre Symbolik

  • Zahlen haben in der chinesischen Kultur oft symbolische Bedeutungen:
    • Die Zahl 8 (八, bā) gilt als Glückszahl wegen ihrer Ähnlichkeit zum Wort für Wohlstand (发, fā).
    • Die Zahl 4 (四, sì) wird vermieden, da sie ähnlich klingt wie das Wort für Tod (死, sǐ).

5. Kulturelle Unterschiede in Textstrukturen

  • Beim Schreiben von Texten gibt es Unterschiede zwischen westlichen und chinesischen Mustern. In China werden beispielsweise Aufsatzarten wie „议论文“ (yìlùnwén, argumentative Essays) oder „记叙文“ (jìxùwén, narrative Texte) gelehrt, die sich in Struktur und Stil von deutschen Texten unterscheiden können 2.

6. Kontextabhängigkeit

  • Viele Ausdrücke im Chinesischen sind stark kontextabhängig. Zum Beispiel kann das Wort „好“ (hǎo) je nach Kontext „gut“, „ja“, oder sogar als Zustimmung verstanden werden.

7. Traditionelle Werte und Philosophie

  • Begriffe wie „孝顺“ (xiàoshùn, kindliche Pietät) spiegeln traditionelle konfuzianische Werte wider und sind zentral für das Verständnis der chinesischen Kultur.

Das Verständnis dieser kulturspezifischen Aspekte erleichtert nicht nur das Lernen der Sprache selbst, sondern auch die interkulturelle Kommunikation und das Verständnis für die Denkweise der chinesischen Gesellschaft.

Verweise

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