
Welche historischen Einflüsse prägen die Sprache der Ukrainischen Redewendungen
Die Sprache der ukrainischen Redewendungen ist stark von vielfältigen historischen Einflüssen geprägt, die sich in den idiomatischen Ausdrücken widerspiegeln. Historisch spielen vor allem folgende Faktoren eine wesentliche Rolle:
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Kirchenslawonischer Einfluss: Im 9. Jahrhundert übersetzten die Heiligen Kyrill und Methodius die Bibel ins Kirchenslawonische, was wichtige sprachliche Standards für die ostslawischen Sprachen, darunter auch das Ukrainische, setzte. Viele Redewendungen und idiomatische Ausdrücke weisen noch heute kirchenslawonische Wurzeln auf, die sich besonders in lexikalischer und semantischer Hinsicht bemerkbar machen. 1
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Slawische Sprachkontakte und Kulturhistorie: Die ukrainische Sprache und ihre Phraseologie sind tief in den slawischen Kulturraum eingebettet. Dabei spiegeln sich historische und kulturelle Entwicklungen wider, die sich in den Redewendungen ideomatisch manifestieren. 2
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Religiöse Einflüsse: Über die kirchenslawonische Sprache hinaus prägten auch christliche und religiöse Texte, wie die Bibel, das Alltagsidiom und die Metaphorik im Ukrainischen stark. Diese Einflüsse sind auch in der bildhaften Sprache vieler Redewendungen und Sprichwörter zu erkennen und zeugen von einer tiefen kulturellen Verwurzelung religiöser Traditionen. 3
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Geschichte und ethnokulturelle Prägung: Die ukrainische Sprache ist von der Grenzposition der Ukraine zwischen Ost und West beeinflusst. So spiegeln sich in den Redewendungen historische Erfahrungen, wie die der Kosaken als Frontgesellschaft sowie gesellschaftliche Entwicklungen und Konflikte wider, die das kollektive Bewusstsein in der Sprachkultur festigen. 4
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Einflüsse anderer Sprachen: Durch den langen historischen Kontakt mit benachbarten Sprachen, wie Russisch, Polnisch und Turksprachen, haben sich auch fremdsprachliche Elemente in die ukrainische Phraseologie eingeschlichen, was sich in Redewendungen und idiomatischen Ausdrücken niederschlägt. 5, 6
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ukrainischen Redewendungen ein lebendiges Zeugnis der langen historischen, kulturellen und religiösen Entwicklungen sind, die die ukrainische Sprachkultur über Jahrhunderte hinweg geprägt haben. Die sprachlichen Bilder und Metaphern entstammen nicht nur dem Alltag, sondern sind tief verwoben mit der kirchlichen Tradition, historischen Erfahrungen und interkulturellen Kontakten. Diese Vielfalt macht die ukrainische Phraseologie einzigartig und reich an Bedeutungsschichten.
Verweise
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CHURCH SLAVONIC BORROWINGS IN THE LEXICAL SYSTEM OF UKRAINIAN LANGUAGE OF 16–17 CENTURIES
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FORMATION OF THE UKRAINIAN NATION: ETHNOCULTURAL TRADITIONS AND HISTORICAL CIRCUMSTANCES
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Eastern Romance borrowings in Ukrainian dialects (Indo-European retrospective)
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CONCEPT HATRED AND ITS VERBALIZATION IN THE UKRAINIAN AND ENGLISH LITERARY DISCOURSE
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Perception of the Ukrainian Traditions in Belarus Terminology
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Concerto for guitar and orchestra by Heitor Villa-Lobos: genre and style projections
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Soirée for one person: а microcosm of Florent Schmitt’s “Musiques intimes”
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THE SEMANTIC CHANGES IN THE VOCABULARY(ON THE BASIS OF THE RUSSIAN AND AZERBAIJANI LANGUAGES)
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The Influence of Language on Transforming Ukraine’s Image in 20th — early 21st Century
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The Evolution of Etymons Denoting an Inhabited Place in Ukrainian and English