
Wie erklärt man typische Notfallzustände in der TCM-Praxis
Typische Notfallzustände in der Praxis der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden vor allem durch Störungen im Qi-Fluss, Blutfluss oder Yin-/Yang-Gleichgewicht erklärt. In der TCM wird ein Notfall als plötzliche, ernsthafte Störung verstanden, die akute Blockaden oder extreme Disharmonien in den Organfunktionskreisen (z.B. Herz, Leber, Lunge, Milz) verursacht. Diese führen zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Bewusstseinsverlust, Herz- oder Atemstillstand, starken Schmerzen oder starkem Qi- und Blutverlust.
Typische Notfallmuster sind zum Beispiel:
- Qi-Stagnation oder plötzlicher Qi-Stopp mit Schmerzen, Atemnot oder Kreislaufkollaps
- Blut-Stase (Blutstillstand) mit plötzlichen starken Schmerzen, Kaltschweißigkeit und blauer Verfärbung
- Yin- oder Yang-Kollaps, was sich in Kälte, Bewusstseinsverlust, schwachem Puls und Atemlähmung äußert
- Akute Blockaden von Yin/Wei-Qi (Verteidigungs-Qi) gegen äußere pathogene Faktoren wie Wind, Kälte oder Hitze
Das Ziel der Notfallbehandlung in der TCM besteht darin, schnell Qi und Blut wieder zu bewegen, das Yin-Yang-Gleichgewicht wiederherzustellen und lebenswichtige Organfunktionen zu stabilisieren. Methoden sind Akupunktur (z.B. Notfallpunkte), Kräutertherapie mit stark wärmenden oder bewegenden Rezepturen, manuelle Techniken (Tuina) und Atemübungen. Die Diagnose erfolgt nach dem TCM-System mit Zungen- und Pulsdiagnose sowie Anamnese.
Notfälle werden in der Praxis häufig als plötzliche Qi- oder Blutblockaden interpretiert, die durch extreme innere oder äußere Faktoren ausgelöst sind und schnelle Intervention erfordern, um Organschäden und Vitalfunktionsausfälle zu verhindern. Dabei wird das Verständnis von Yin-Yang-Dynamik und Funktionskreisen als Fundament der Diagnostik und Therapie genutzt, um lebensbedrohliche Zustände zu erklären und gezielt zu behandeln. 1, 2, 3, 4
Verweise
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