
Wie lässt sich die Vergangenheitsform im Chinesischen am besten erklären
Im Chinesischen gibt es keine eigene Vergangenheitsform wie in vielen indogermanischen Sprachen. Stattdessen wird die Zeitlichkeit hauptsächlich durch den Kontext, Zeitadverbien oder durch Aspektpartikeln ausgedrückt. Besonders wichtig sind die sogenannten Aspektmarker, die anzeigen, ob eine Handlung abgeschlossen ist oder noch andauert. Zum Beispiel drückt die Partikel 了 (le) oft eine abgeschlossene Handlung aus und wird deshalb häufig mit der Vergangenheit assoziiert.
Die Interpretation des zeitlichen Bezugs erfolgt also über den Aspekt und Kontext, nicht über eine eigene grammatische Zeitform (Tempus). Temporaladverbien oder zeitliche Ausdrücke helfen dabei, die zeitliche Einordnung zu konkretisieren.
Kurz: Die chinesische “Vergangenheitsform” wird durch den Kontext, Zeitadverbien und vor allem die Aspektpartikel wie 了 ausgedrückt, nicht durch eine eigene Verbform wie im Deutschen. 6, 8
Verweise
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Mikro-RNAs als prognostische und prädiktive Marker bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom
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Orthographisches Lernen durch das Selbstlernen: Befunde aus der chinesischen Sprache
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Tense as a Grammatical Category in Sinitic: A Critical Overview
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Understanding Temporal Relations in Mandarin Chinese: An ERP Investigation