
Wie beeinflusst die Muttersprache die englische Ausspracheentwicklung
Die Muttersprache beeinflusst die englische Ausspracheentwicklung vor allem durch sogenannte Transfer-Effekte. Dabei übertragen Lerner Aussprachemerkmale, Intonation, Rhythmus und Lautstruktur ihrer Erstsprache auf das Englische. Dies kann zu Akzentbildung oder Aussprachestilen führen, die von der englischen Norm abweichen.
Einflussbereiche der Muttersprache
- Lautliche Transferprozesse: Laute, die es in der Muttersprache nicht gibt, werden oft durch ähnliche Laute ersetzt. Zum Beispiel kann ein deutscher Muttersprachler das englische [θ] (th-Laut) durch [s] oder [z] ersetzen.
- Intonation und Prosodie: Die Sprachmelodie und Betonungsmuster der Muttersprache wirken sich auf den englischen Satzrhythmus aus.
- Artikulationsmuster: Bewegungen der Sprechorgane werden durch die vertrauten Muster der Muttersprache geprägt und übertragen.
- Phonologische Bewusstheit: Lerner sind durch ihre Muttersprache geprägt, wie sie Laute im Englischen wahrnehmen und differenzieren.
Auswirkungen auf den Erwerb
- Negative Transfer führt zu typischen Muttersprach-Akzenten, was die Verständlichkeit beeinflussen kann.
- Positiver Transfer kann die Aussprache erleichtern, wenn es Ähnlichkeiten zwischen der Muttersprache und dem Englischen gibt.
- Einfluss der Muttersprache ist besonders stark bei späterem Erwerb oder wenn wenig sprachliche Immersion besteht.
Insgesamt prägt die Muttersprache die Entwicklung der englischen Aussprache maßgeblich durch phonologische und prosodische Gewohnheiten, die sich beim Lernen auf das neue Sprachsystem übertragen. 1, 2, 3
Verweise
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Mehrsprachigkeit und Schulerfolg – die europäische (deutsche) Perspektive
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Austrian and Spanish learners’ motivation(s) to communicate in English
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Alt-indische und modern-abendländische Elemente im heutigen Hindutum
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Les tensions entre le complexe d’infériorité linguistique et le désir d’affirmation des Québécois
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Die “unsichtbare Hand” in der Sprache. Eine kritische Betrachtung von Kellers Sprachwandeltheorie
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Intelligibility in English as a lingua franca – The interpreters’ perspective
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