
Wie können Lernende interkulturelle Kompetenz im Französischunterricht entwickeln
Lernende können interkulturelle Kompetenz im Französischunterricht durch verschiedene didaktische Methoden und eine kompetenzorientierte Unterrichtsgestaltung entwickeln, die sprachliche, kulturelle und soziale Aspekte integriert.
Methodische Ansätze zur Förderung interkultureller Kompetenz
- Die Einbindung schülerseitigen Vorwissens aus unterschiedlichen Herkunftssprachen und kollektiven Wissensbeständen fördert das Interesse und die Aktivierung der Lernenden im Fremdsprachenlernprozess.
- Kompetenzunterstützender Unterricht zeichnet sich durch eine methodisch passgenaue Integration von Vorwissen aus, bei der das Vorwissen der Lernenden aus der Herkunftssprache, anderen Fremdsprachen und individuellen Erfahrungen in den Unterricht einbezogen wird.
- Der Fremdsprachenunterricht soll nicht nur sprachliche Fähigkeiten vermitteln, sondern auch die kulturellen Besonderheiten der Zielsprache herausarbeiten und die Lernenden ermutigen, diese in sozialen und kommunikativen Kontexten aktiv zu erkunden.
Dimensionen der Kompetenzentwicklung
- Fachliche Kompetenzen umfassen sprachliche Fähigkeiten wie Aussprache, Wortschatz und grammatische Strukturen.
- Soziale und volitionale Kompetenzen werden durch kooperative Lernformen und Partizipationsmöglichkeiten im Unterricht gestärkt.
- Lernende erleben ihre Kompetenzentwicklung als motivierend, wenn sie aktiv und sozial eingebunden werden, z. B. durch gemeinsames Arbeiten am Lerngegenstand und Verantwortung für Lernaufgaben.
Qualitätsmerkmale und Herausforderungen im Unterricht
- Unterricht mit hoher Qualität zeichnet sich durch eine gute Klassenführung, ein positives Lernklima, variantenreiche Methoden und eine kompetenzorientierte Differenzierung aus.
- Tiefenstrukturelle Merkmale des Unterrichts, wie die passgenaue Gesprächsführung und die angemessene kognitive Herausforderung, beeinflussen die Entwicklung interkultureller und sprachlicher Kompetenzen maßgeblich.
- Negativ wirksame Unterrichtsformen, etwa wenn soziale Defizite verstärkt oder Vorwissen der Lernenden nicht sinnvoll eingebunden wird, können das Interesse und den Lernerfolg mindern.
Praktische Umsetzung im Französischunterricht
- Lehrpersonen sollten das sprachliche und kulturelle Vorwissen der Lernenden diagnostizieren und gezielt in den Unterricht integrieren, um den Lernprozess zu unterstützen.
- Der Unterricht sollte kommunikative Handlungsräume schaffen, in denen Lernende die kulturellen Besonderheiten der französischen Sprache erleben, reflektieren und anwenden können.
- Durch methodisch abwechslungsreiche und sozial eingebundene Unterrichtsprozesse wird die interkulturelle Kompetenz der Lernenden systematisch gefördert.
Insgesamt zeigt sich, dass eine reflektierte, lernendenorientierte und mehrsprachigkeitsdidaktische Herangehensweise für den Aufbau interkultureller Kompetenz im Französischunterricht zentral ist. Dies unterstützt die Lernenden nicht nur beim Spracherwerb, sondern auch bei der Entwicklung eines Bewusstseins für kulturelle Differenzen und Gemeinsamkeiten, was eine Voraussetzung für interkulturelles Handeln ist. 1
Verweise
-
Die Verwirklichung der interkulturellen kommunikativen Kompetenz im Französischunterricht
-
Messung interkultureller Kompetenz – Entwicklung einer deutschsprachigen Kurzskala
-
Entwicklung von Gestaltungsprinzipien zur Förderung interkultureller Lehrkompetenz
-
Zur interaktiven Aushandlung von Teilnehmerkategorien in interkultureller Kommunikation
-
Sprachsensibel unterrichten – in allen Fächern und für alle Lernenden
-
Die Bedeutung einer reflexiven Didaktik für den bilingualen Unterricht
-
Zur sprachlichen und gesellschaftlichen Integration neu zugewanderter Menschen
-
DIE FÖRDERUNG LITERARISCHER KOMPETENZEN IM DAF-UNTERRICHT: HERAUSFORDERUNGEN IN DER PRAXIS
-
Partenariat zwischen dem CFI Tanger/Marokko und der PHGR in Chur. Ein pädagogisches Austauschprojekt
-
“Zur Bedeutung der Landeskunde im Bereich der interkulturellen Fremdsprachendidaktik”