Die Wortstellung in komplexen italienischen Sätzen folgt im Wesentlichen der Subjekt-Verb-Objekt-Reihenfolge, kann aber durch Nebensätze, Konjunktionen und bestimmte stilistische oder kommunikative Zwecke verändert werden.
Grundstruktur
Im einfachen Satz ist das Subjekt meist am Anfang, gefolgt vom konjugierten Verb und dann den Objekten oder Ergänzungen. Bei komplexen Sätzen mit Nebensätzen wird das verbale Prädikat meist im Hauptsatz vorangestellt, Nebensätze können vor oder nach dem Hauptsatz stehen, oft eingeleitet durch Konjunktionen wie che, perché, se.
Nebensatzstellung
Nebensätze, die Subjekt, Objekt oder Adverbialien erläutern oder ergänzen, erscheinen häufig nach dem Hauptsatz, können aber auch zur Hervorhebung an den Anfang gestellt werden. Die Verneinung und Modalpartikeln beeinflussen ebenfalls die Position des Verbs und anderer Satzglieder.
Mittelfeld und Satzklammer
In komplexeren Konstruktionen tritt das Verb oft am Satzende oder in der sogenannten Satzklammer auf, besonders bei zusammengesetzten Zeiten oder Modalverben gefolgt von Infinitiven. Zwischengeschobene Objekte oder Adverbialien bilden das Mittelfeld und können je nach Fokus verschoben werden.
Beispiel
Ein komplexer Satz könnte so aussehen:
Credo che lui abbia già finito il lavoro perché era molto motivato.
(Hauptsatz mit Nebensatz und Kausalangabe am Ende)
Die Satzstellung bleibt flexibel, um Fokus und Bedeutung zu steuern, folgt aber grundsätzlich festen Regeln der italienischen Syntax. 1, 2
Verweise
-
Anmerkungen zur lateinischen sintax
-
Grammatische Traditionen im Vergleich: die Satzdefinition in der deutschen und italienischen Grammatikschreibung
-
Delokutivität, Possessive und die italienischen Verwandtschaftsbezeichnungen
-
Vilmos Ágel. 2017. Grammatische Textanalyse. Textglieder, Satzglieder, Wortgruppenglieder. Berlin, Boston: De Gruyter. xviii, 941 S.
-
Die Bedeutung von Infinitiv und Konjunktiv als Modi der Nicht-Mitteilung (unter besonderer Berücksichtigung des Italienischen)
-
Die kausalen Verknüpfungsmittel des Deutschen und des Italienischen. Eine kontrastive Beschreibung unter formalem und funktionalem Aspekt
-
Vilmos Ágel. 2017. Grammatische Textanalyse. Textglieder, Satzglieder, Wortgruppenglieder. Berlin, Boston: Walter de Gruyter. xviii, 941 S.
-
Präpositionalphrasen mit duruh bei Otfrid und im Tatian
-
Der Fokus im Mittelfeld
-
Der Ausdruck von Aktionen im Deutschen und Italienischen
-
Prosodie und epistemic stance: Konstruktionen mit finalem oder
-
Elke Hentschel (Hg.). 2016. Wortbildung im Deutschen. Aktuelle Perspektiven. Tübingen: Narr/Francke/Attempto. 339 S.
-
Stephan Stein & Sören Stumpf. 2019. Muster in Sprache und Kommunikation. Eine Einführung in Konzepte sprachlicher Vorgeformtheit (Grundlagen der Germanistik 63). Berlin: Erich Schmidt. 280 S.
-
Kommen Kollokationen in Mode? Kollokationskonzepte und ihre mögliche Umsetzung in der Didaktik
-
Der Erwerb von Verbzweitsätzen mit Subjekt im Mittelfeld bei italophonen DaF-Studierenden. Erwerbsphasen, Lernschwierigkeiten und didaktische Implikationen
-
Kapitel 2 Wozu Sprache(n)? Worin besteht der Beitrag von Wörtern und Sätzen zur kommunikativen Funktion?