Die italienische Satzstellung unterscheidet sich vom Deutschen vor allem in der Position des Verbs, der Flexibilität der Wortstellung sowie der Integration von Subjekt und Objekten.
Italienisch ist in der Satzstruktur tendenziell freier und weniger starr als Deutsch. Im Deutschen steht das Verb häufig an zweiter Stelle im Hauptsatz (Verbzweitstellung) oder am Satzende im Nebensatz, während im Italienischen das Verb meist direkt nach dem Subjekt folgt (SVO-Struktur). Italienisch erlaubt zudem häufiger das Weglassen des Subjekts, da die Verbform das Subjekt mitimpliziert, was im Deutschen unüblich ist.
Zusätzlich zeigt die italienische Satzstellung größere Flexibilität bei der Stellung von Adjektiven und Objekten, oft können Adjektive vor oder nach dem Substantiv stehen, während im Deutschen die Position durch Grammatikregeln stärker vorgegeben ist. Auch die Mittelstellung des Subjekts im Satz ist im Italienischen seltener als im Deutschen.
Diese Unterschiede führen dazu, dass italophone Sprecher beim Deutschlernen Anpassungsschwierigkeiten haben, insbesondere bei der Einhaltung der festen Verbpositionen und der expliziten Angabe des Subjekts. 2, 4
Verweise
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Besonderheiten der deutschen Grammatik
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