
Gibt es Unterschiede im Gebrauch von formellem und informellem Japanisch in Medien
Ja, es gibt deutliche Unterschiede im Gebrauch von formellem und informellem Japanisch in den Medien, die stark von der Medienform, dem Genre und dem Zielpublikum abhängen. 1, 2
Formelles Japanisch in Nachrichten und Dokumentationen
In traditionellen Medien wie Nachrichtensendungen, Dokumentationen oder offiziellen Berichten wird überwiegend formelles Japanisch, insbesondere keigo (Höflichkeitsformen), verwendet. Dies umfasst teineigo (höfliche Sprache), sonkeigo (respektvolle Sprache) und kenjōgo (bescheidene Sprache), um Autorität, Objektivität und Respekt gegenüber dem Publikum auszudrücken. Diese Formen vermitteln Professionalität und Distanz, was für journalistische Integrität wichtig ist. 2, 3, 4
Informelles Japanisch in Unterhaltungsmedien
In Unterhaltungsmedien wie Anime, Sitcoms oder Reality-TV hingegen wird häufig informelles Japanisch verwendet, besonders wenn jugendliche oder alltägliche Charaktere dargestellt werden. Hier dient die informelle Sprache dazu, Authentizität, Nähe und emotionale Direktheit zu erzeugen. Charaktere in Anime nutzen oft banchō kotoba (Gangstersprache) oder joshi kotoba (Mädchensprache), sogenannte yakuwarigo (Rollen-Sprache), um soziale Identität und Beziehungsdynamiken zu verdeutlichen. 1, 2
Kontextabhängigkeit und soziale Deixis
Der Wechsel zwischen formellem und informellem Japanisch in den Medien spiegelt die soziale Deixis wider – also die sprachliche Ausdrucksweise, die auf soziale Beziehungen wie Alter, Status und Vertrautheit abzielt. In Serien wie Kounodori wird keigo gezielt eingesetzt, um professionelle Kontexte wie Arzt-Patient-Gespräche darzustellen, während informelle Formen in privaten Szenen vorherrschen. Diese Unterscheidung hilft Zuschauern, soziale Hierarchien und Beziehungsnormen zu verstehen. 4, 2