
Welche Rolle spielen japanische Banken im aktuellen Wirtschaftsraum
Japanische Banken spielen im aktuellen Wirtschaftsraum Japans eine zentrale Rolle bei der Kapitalallokation, obwohl sie durch langanhaltende Niedrigzinsphasen erheblich unter Druck geraten sind. Seit dem Platzen der japanischen Bubble Economy Anfang der 1990er Jahre befinden sich die Banken in einem Umfeld von dauerhaft niedrigen, null- bis sogar negativen Zinssätzen, was zu stark gedrückten Zinsmargen und sinkenden Zinserträgen geführt hat. Dies zwang die Banken, alternative Einnahmequellen wie Gebühren und Provisionen auszubauen und gleichzeitig Kosten durch Personalabbau und Filialschließungen zu reduzieren. Zugleich führte die schwache Kreditvergabe und das „Forbearance Lending“ (nachsichtige Kreditvergabe an angeschlagene Unternehmen) zu einer sogenannten „Zombifizierung“ der Wirtschaft, bei der nicht mehr produktive Unternehmen am Leben erhalten werden, was das Wachstum und die Produktivität Japans dämpft.
Die Bankenlandschaft konsolidiert sich derzeit stark, insbesondere durch Fusionen im Bereich der Regionalbanken, um der anhaltenden Niedrigzinsumgebung und dem demografischen Wandel zu begegnen. Große Stadtbanken und Megabanken konzentrieren sich auf internationale Finanzgeschäfte und Vermögensverwaltung, während regionale Banken Schwierigkeiten haben, mit diesen Geschäftsmodellen mitzuhalten. Die Politik hat kürzlich Gesetzesänderungen ermöglicht, die Fusionen zwischen Regionalbanken erleichtern und deren Wettbewerbsfähigkeit stärken sollen. Trotz all dieser Herausforderungen sind japanische Banken weiterhin wichtige Finanzintermediäre, die jedoch vor großen strukturellen Problemen stehen, die eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung Japans behindern. 1, 2
Niedrigzinsumfeld und Auswirkungen
- Seit den 1990er Jahren hat die Bank of Japan die Zinsen stetig auf nahe null oder darunter gesenkt, um die Wirtschaft zu stabilisieren.
- Die Zinsmargen sanken stetig, was die Gewinnsituation der Banken beeinträchtigte. Zinserträge gingen zurück, da die Differenz zwischen Kreditzinsen und Einlagenzinsen stark schrumpfte.
- Banken bauten daraufhin Kosten ab und suchten zusätzliche Einnahmen z.B. durch Gebühren und Provisionen. 2
Kreditvergabe und Zombifizierung
- Durch die zögerliche Kreditvergabe und nachsichtige Behandlung von notleidenden Krediten haben viele ineffiziente Unternehmen Überlebenschancen erhalten.
- Dies führte zu einer sogenannten „Zombifizierung“ der Wirtschaft, die das Produktivitätswachstum und die Lohnentwicklung bremst.
- Öffentliche Kreditgarantien und lockere Regulierungen haben das Problem verstärkt. 2
Strukturwandel und Konsolidierung
- Der Bankenmarkt konsolidiert sich durch Fusionen, insbesondere unter Regionalbanken, um aufgrund schrumpfender Bevölkerung und wirtschaftlicher Schwierigkeiten wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Große Megabanken haben durch internationale Aktivitäten und Vermögensverwaltung Wettbewerbsvorteile.
- Gesetzesänderungen erleichtern Fusionen und sollen die regionalen Banken stärken. 2
Die japanischen Banken sind damit weiterhin Eckpfeiler des nationalen Finanzsystems, agieren jedoch in einem herausfordernden Umfeld, das durch die anhaltende Niedrigzinspolitik, strukturelle Schwächen und demografische Trends geprägt ist. Dies führt zu limitierten Wachstumsimpulsen im Wirtschaftsraum Japan. 2