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Welche regionalen Unterschiede gibt es zwischen nord- und süditalienischen Dialekten

Die Vielfalt der italienischen Dialekte: Unterschiede erkunden: Welche regionalen Unterschiede gibt es zwischen nord- und süditalienischen Dialekten

Die regionalen Unterschiede zwischen nord- und süditalienischen Dialekten sind vielfältig und betreffen vor allem Aussprache, Grammatik und Wortschatz.

Aussprache

Im Norden Italiens gibt es eine stärkere französische Einflussnahme, während im Süden zum Beispiel griechische und arabische Spuren zu finden sind. Süditalienische Dialekte fügen oft zusätzliche Doppelkonsonanten („geminierte Konsonanten“) hinzu, die im Norden oft weggelassen werden. Auch die Palatalisierung, also das Anheben des Zungenrückens zur Artikulation bestimmter Laute, ist in süditalienischen Dialekten stärker ausgeprägt als im Norden. 1, 3, 5

Grammatik

Ein typisch grammatischer Unterschied besteht in der Verwendung der Vergangenheitszeiten. Im Norden wird überwiegend das „passato prossimo“ (vergleichbar mit dem Perfekt im Deutschen) benutzt, wohingegen im Süden häufig das „passato remoto“ (vergleichbar mit dem Präteritum) verwendet wird, selbst für kürzlich vergangene Ereignisse. Diese unterschiedliche Nutzung der Zeiten führt zu klar erkennbaren Abgrenzungen im Sprachgebrauch. 6, 7

Wortschatz

Es gibt viele „geosinonime“ – also je nach Region verschieden benannte Dinge. Zum Beispiel heißt die Wassermelone im Norden „anguria“, in Mittelitalien „cocomero“ und im Süden „mel(l)one“. Auch alltägliche Begriffe wie „Vater“ oder „Frau“ werden regional unterschiedlich genannt, z.B. „babbo“ und „papà“ oder „donna“ und „femmina“. 6

Kulturelle und historische Einflüsse

Die norditalienischen Dialekte sind linguistisch näher verwandter mit rätoromanischen und galloromanischen Sprachen (Französisch, Okzitanisch), während die südlichen Dialekte durch griechische und arabische Einflüsse geprägt sind. Dazu kommen Unterschiede in der gesellschaftlichen und sprachlichen Rolle der Dialekte, wobei Dialekte im Süden oft noch weiter verbreitet in der Alltagskommunikation verwendet werden als im Norden, wo Hochitalienisch stärker dominiert. 3, 8, 1

Diese Unterschiede machen es selbst für Italiener schwierig, alle regionalen Varianten zu verstehen, und stellen eine große Herausforderung für Fremdsprachler dar, die Italienisch lernen. 2

Zusammengefasst sind die Hauptunterschiede:

  • Aussprache (z.B. Doppelkonsonanten, Palatalisierung)
  • Grammatik (vor allem Vergangenheitszeiten)
  • Wortschatz
  • Historisch-kulturelle Sprachprägungen und Verwandtschaften

Diese Merkmale zeigen die sprachliche Vielfalt Italiens zwischen Nord und Süd sehr deutlich auf.

Verweise

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