
Welche Höflichkeitsformen sind beim Telefonieren in Japan wichtig
Beim Telefonieren in Japan ist die Benutzung von Höflichkeitsformen, insbesondere der sogenannten Höflichkeitssprache “Keigo” (敬語), sehr wichtig. Die alltägliche Begrüßung am Telefon beginnt meist mit dem Ausdruck “Moshi Moshi” (もしもし), der von dem höflichen Verb 申します (mōshimasu), einer Form von “sagen”, abgeleitet ist. Er bedeutet sinngemäß “Hallo, können Sie mich hören?” und wird vor allem im privaten und freundschaftlichen Umfeld verwendet.
In formellen und geschäftlichen Situationen wird “Moshi Moshi” jedoch als zu informell und unhöflich betrachtet. Dort stellt man sich zunächst mit dem Firmennamen und dem eigenen Namen vor, etwa mit Sätzen wie: こんにちは、[Firmenname] の [Name] です (konnichiwa, [Firmenname] no [Name] desu) – „Hallo, hier ist [Name] von der Firma [Firmenname]“. Beim Nachfragen nach einer Person verwendet man die höfliche Form: ○○さんをお願いします (○○ san wo onegaishimasu) – „Darf ich bitte mit Herrn/Frau XX sprechen?“.
Das Gespräch wird mit hohen Höflichkeitsformen geführt, wobei oft Keigo verwendet wird. Eine professionelle Art, einen Anruf anzunehmen, ist zum Beispiel はい、○○でございます (hai, ○○ de gozaimasu) – „Hier ist XX“ oder お電話ありがとうございます (o-denwa arigatou gozaimasu) – „Vielen Dank für Ihren Anruf“. Auch Bitten wie “Bitte warten Sie einen Moment” werden höflich formuliert, etwa 少々お待ちくださいませ (shōshō o-machi kudasaimase).
Zusammengefasst ist beim Telefonieren in Japan die Höflichkeit zentral:
- “Moshi Moshi” nur im privaten Kontext
- Formelle Selbstvorstellung mit Firmenname und eigenem Namen in Geschäftsleben
- Höfliche Anrede und Bitten mit Keigo
- Professionelle und respektvolle Gesprächsführung.