
Wie hat sich die russische Hochsprache im Vergleich zu Dialekten entwickelt
Die russische Hochsprache hat sich historisch aus der kirchenslavischen und volkssprachlichen Zweisprachigkeit herausgebildet und wurde im 18. Jahrhundert durch Reformen vereinheitlicht. Im Vergleich zu Deutschland gibt es in Russland weniger ausgeprägte Dialekte, hauptsächlich nur drei: nördlicher, südlicher und der zentral-russische Dialekt, wobei letzterer die Grundlage der Hochsprache bildet. Dies liegt daran, dass Russland schon lange als einheitlicher Staat mit einer gemeinsamen Sprache existiert und die jüngere Besiedlung weiter östlicher Regionen zur Verbreitung der Hochsprache beitrug. Während Dialekte vor allem von älteren Generationen gesprochen werden, spricht die jüngere Bevölkerung überwiegend die normierte Hochsprache. Die Dialekte in Russland sind weniger stark ausgeprägt als die deutschen Dialekte und klingen für russische Sprecher aus anderen Regionen oft ungewöhnlich, sind aber noch verständlich. Die Gleichförmigkeit der russischen Sprache ist durch eine frühzeitige Kodifizierung und die geographische sowie historische Entwicklung Russlands bedingt.
Somit hat sich die russische Hochsprache im Vergleich zu den Dialekten stärker durchgesetzt und weist eine größere Einheitlichkeit auf als die deutsche Sprache mit ihren vielen regionalen Dialekten. 1, 2, 3, 6